USB Spektrometer

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Optische Emissionsspektroskopie

Die Emissionspektroskopie baut auf dem Energieübergang von Elektronen zwischen verschiedenen Energieniveaus auf. Wird ein Elektron im Atom angeregt und gelangt in ein höheres Energieniveau, so fällt es unter Emission eines Photons der Energie h\nu auf das Ausgangsniveau zurück. Dabei sind die Energien und die Wellenlängen der emittierten Photonen für die Elemente charakteristisch. Das heißt, man kann einer beobachteten Intensität bei einer bestimmten Wellenlänge den Übergang des Elektrons im Atom nachvollziehen. Natürlich ist dies pauschal nicht machbar, da sich viele Übergänge von verschiedenen Elementen überlagern. Daher sind genaue Überlegungen und evtl. Ausschlussverfahren notwendig. Die Datenbank NIST ist ein Nachschlagewerk für die Übergänge von Emissionslinien. Dort werden nach Angabe eines Elements, z.B. O für Sauerstoff, die Übergänge im gewählten Wellenlängenbereich ausgegeben. Es wird zwischen Übergänge aus dem Grundzustand (gekennzeichnet durch O I) oder aus ionisierten Zuständen (O II einfach bzw. O III zweifach ionisiert) unterschieden. Die relative Linienintensität ist ebenfalls angegeben. Sie kennzeichnet aber nur die relative Intensität zu anderen Linien der gleichen Spezies, aber nicht zu Linien andere Spezie, sodass sie keine direkte Vergleichsmöglichkeit liefert.

USB-OES Ocean Optics USB2000

Verwendetes 'USB2000 Miniature Fiber Optic Spectrometer' der Firma Ocean Optics

Das 'USB2000 Miniature Fiber Optic Spectrometer' der Firma Ocean Optics bietet die Möglichkeit im Bereich von 180 nm bis 876 nm Emissionslinien aufzunehmen. Es kann über den USB-Anschluss des Computers angeschlossen und mit der Software 'Spectra Suite' von Ocean Optics ausgelesen werden. Im Folgenden soll nun die Bedienung der Software erläutert werden.

Bedienung der Software

Nach Öffnen der Software 'Spectra Suite' erscheint folgendes Fenster:

Angezeigtes Fenster bei Öffnen der OES-Software

Das Fenster kann grob in drei Teile aufgeteilt werden: die Geräteinformation links, der Graph rechts und oben die Menüleiste. Im großen Fenster wird das aktuelle Emissionsspektrum angezeigt. Im linken Bereich befinden sich Daten über das USB OES, die bei jedem Öffnen ausgelesen werden. Es ist möglich über das eingekringelte Symbol in [SOWAS_OES_online_graph.PNG] eine Tabelle zu öffnen, in der die einzelnen Wellenlänge in der linken Spalte und in der rechten Spalte die dazugehörigen Intensitäten aufgetragen sind. Über den Reiter kann zwischen der Tabelle und dem Graph gewechselt werden. So kann zum Beispiel eine bestimmte Wellenlänge beobachtet werden. Klickt man mit der linken Maustaste in das Fenster des Graphen, erscheint ein senkrechter grüner Strich. Dieser kann auf eine Wellenlänge gesetzt werden. Sowohl die Wellenlänge als auch die zugehörige Intensität können unterhalb des Graphen abgelesen werden.

Allgemeine Menüleiste





In der Menüleiste gibt es zwei Einstellungen, die verändert werden können. Zum einen kann die 'Integration time' eingestellt werden. Dieses ist die Zeit, über die die Intensität der einzelnen Wellenlängen integriert werden. Sie kann zwischen 1 ms und mehreren Sekunden variiert werden. Die Integrationszeit richtet sich allgemein an der Messaufgabe. Als Faustregel gilt, dass bei geringen Intensitäten eignen sich längere Integrationszeiten, bei großen Intensitäten sind entsprechend Integrationszeiten von einigen millisekunden vorteilhaft. Da immer eine gewisse Hintergrundinsität (Dark-Spektrum) zu sehen ist, sollte das Dark-Spektrum aufgenommen werden. Dazu wird das Dark-Spektrum über den Knopf (2) in der zum Graphen zugehörigen Symbolleiste in den Zwischenspeicher geschrieben. Anschließend kann es vom aktuellen Spektrum subrahiert werden (3). Ein Referenzspektrum von einer Strahlungsquelle wird über (2) in den Zwischenspeicher geschrieben. Dieses kann, genau wie das Hintergrund- und das allgemeine Spektrum, als ASCII-Datei exportiert werden. Dies erfolgt über das Disketten-Symbol in der Graph-Symbolleiste.

Aufnahme vom Referenz- und Hintergrundspektrum sowie Subtrahieren des Hintergrundspektrums

Zunächst muss das gewünschte Spektrum (allgemeines, Hintergrund- oder Referenz-Spektrum) ausgewählt und einen Speicherpfad ('Filename') muss eingegeben werden. Als 'File Type' bietet sich am besten Tab Delimited an, da dieses Format in Origin oder qtiplot problemlos geöffnet werden kann.

Das zu speichernde Spektrum auswählen
Speicherort und Name sowie Dateiformat angeben

Ist es nun erwünscht, mehrere scans hintereinander in getrennten Dateien abzuspeichern, so gibt es die Möglichkeit über Strg' + s oder 'File'\rightarrow 'Save' \rightarrow 'Save Spektrum' ein weiteres Fenster zu öffnen.

Abspeichern mehrerer Spektren nacheinander









In diesem Fenster können nun die Speichereinstellungen vorgenommen werden.

Optionen für das Abspeichern mehrerer Spektren nacheinander


















In dem sich öffnenden Fenster kann unter 'Save Options' gewählt werden ob jeder scan, jeder n-te scan oder zeitversetzt scans gespeichert werden sollen. Darunter liegend kann die gesamte Anzahl der scans, die vorgenommen werden sollen, oder die Zeit, wie lange das Abspeichern der scans vorgenommen werden soll, eingestellt werden. Auf der rechten Hälfte des Fenters ('File Options') kann wiederum der Datei-Typ und das Zielverzeichnis ausgewählt werden. Unter 'Padding-Digits' wird die Nummerierung der Dateien gewählt (1,01,001 etc.).

Bestimmung der Gastemperatur, Aktinometrie

Gastemperatur

Die Gastemperatur kann über das spektralprofil ermittelt werden, wenn ein Doppler-Profil vorliegt. Bei niedrigen Drücken sind die beobachteten Spektrallinien in ihrer Wellenlänge verschoben. Da die angeregten Atome nicht ruhen, wenn sie Energie abstrahlen, können sie sich mit einer Geschwindigkeitskomponente zum Detektor hin bewegen oder davon weg. Dadurch entsteht, wie bei Schallwellen, eine Verschiebung der Wellenlänge.

Aktinometrie

Es können im Plasma unterschiedliche Plasmaparameter bestimmt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Elektronentemperatur. Hierbei müssen die unterschiedlichen Wirkungsquerschnitte der beobachteten Linien beachtet werden. Die Aktinometrie wurde um 1990 von Coburn und Chen eingeführt. Sie beruht auf der Beimischung eines Verunreinigungsgases, das in geringer Menge beigeführt wird. Nun beobachtet man Strahlung aus angeregten Niveaus des beigefügten Gases und des zu untersuchenden Arbeitsgases. Haben die oberen Niveaus der beiden beobachteten Linien nahezu die gleiche Anregungsenergie, ist ihre Besetzung im Wesentlichen durch Elektronenstöße im Grundzustand bestimmt. Die Entleerung der Niveaus findet durch spontane Emission statt.

n_r = \dot{n}_{ph;r}\cdot \frac{A_{i;r}}{A_{ik;r}}\frac{1}{n_e <\sigma_r v>}

Hierfür müssen allerdings n_e und T_e bekannt sein. <\sigma_r v> stellt die Anregungsrate dar, {A_{ik;r}} ist die Übergangsrate vom Niveau i zu k des Atoms r.

--Gina Oberbossel, Marina Prenzel